Weniger macht glücklich: Annika Bremen-Chaitas' Minimalismus für mehr Zufriedenheit

Annika Bremen-Chaitas schafft sich mit ihrer minimalistischen Lebensweise Zeit und Platz mit praktischen Tipps

Mit einem Zeitungsartikel fing alles an: Vor einigen Jahren las Annika Bremen- 

Chaitas, Produktmanagerin beim SWD-Tochterunternehmen EnergieRevolte, über Minimalismus. Ein Lebensstil, der zu mehr Zufriedenheit und Klarheit führen soll, weil man weniger konsumiert und dadurch mehr Zeit für die Dinge hat, die einen wirklich glücklich machen. „Das hat meine Neugier geweckt. Als Einstieg in das Thema hatte ich mir vorgenommen, ein Jahr lang jeden Tag eine Sache wegzugeben.“  

Tabula rasa  

Einfacher gesagt, als getan: „Das klappte nur zwei Monate lang ganz gut“, lacht die 35-Jährige, „dann habe ich mich für eine große Aufräum­aktion entschieden. Das war einfacher und ein unglaublich gutes Gefühl!“ Die Begeisterung für das Thema war entfacht. „Seitdem sehen mein Mann und ich uns als Reallabor für ein nachhaltiges Leben“, schmunzelt Annika, „wir prüfen also verschiedene Tipps und mögliche Alternativen im echten Leben.“ Und das in allen Bereichen.  

Von der Kleidung bis zum Reisen  

„Bevor wir etwas anschaffen, überlegen wir genau, ob wir es wirklich brauchen und worüber wir es beziehen“, erzählt Annika. So passt die gesamte Kleidung der Bremen-Chaitas in einen gemeinsamen Kleiderschrank. In einer zusätzlichen Truhe verstauen sie je nach Saison die Sommer- oder Wintersachen. „Ich habe einige wenige Kleidungsstücke in Schwarz und in Weiß sowie ein paar farbige Einzelteile, die sich alle gut kombinieren lassen. Auch bei Schuhen achte ich darauf, dass sie nach Möglichkeit zu allem passen“, erzählt Annika. „Viele verschiedene Modelle habe ich nicht. Darauf habe ich aber auch noch nie Wert gelegt.“ Und so reisen sie und ihr Mann auch nur mit Handgepäck, wenn es einmal im Jahr für drei Wochen zu den Schwiegereltern nach Griechenland geht.  

Kleine Schritte für mehr Nachhaltigkeit

Mikrofasertuch zum Fensterreinigen

Mikrofasertuch und Wasser

mehr braucht Annika nicht zum Fensterputzen.
Kleiderstangen

Wäscheberge?

Bei den Bremen-Chaitas Fehlanzeige. Alles passt in einen Kleiderschrank.
Abschminktücher

Wiederverwendbare Abschminkpads

kann man ganz einfach aus alten Stoffresten (z.B. Handtüchern) nähen, es gibt sie aber auch im Drogeriemarkt.

Bescheiden und zufrieden  

„Generell haben wir festgestellt, dass wir einfach nicht so viel brauchen. Bis vor zwei Jahren haben wir zu zweit auf 45 Quadratmetern gelebt. Das hat uns absolut ausgereicht.“ Erst als es mit dem Familienzuwachs konkreter wurde, ist das Paar in eine größere Wohnung gezogen. Inzwischen ist die gemeinsame Tochter ein Jahr alt und der Familienalltag bietet noch mehr Möglichkeiten, nachhaltig zu leben: „In den ersten Monaten haben wir zum Beispiel Stoffwindeln verwendet. Die Feuchttücher, die ich zu Hause nutze, stelle ich selbst her – aus dünnen Waschlappen, Wasser und etwas Mandelöl. Unterwegs habe ich aber auch die gängigen Feuchttücher aus dem Drogeriegeschäft dabei. Das ist dann doch praktischer“, gesteht sie. 

Wenn möglich gebraucht statt neu 

„Ich freue mich immer, wenn wir Material und Ressourcen sparen können“, sagt Annika und häufig senkt das gleichzeitig sogar Kosten: „Unseren Kinderwagen haben wir für einen Bruchteil des Neupreises gebraucht gekauft und mit den Bausteinen unserer Tochter haben auch schon andere Kinder gespielt. Einmal im Wäschenetz in die Waschmaschine – und sie sehen aus wie neu!“ Auch im Haushalt setzt sie auf Sparsamkeit. Die Fenster putzt Annika nur mit einem Mikrofasertuch und etwas Wasser, ganz ohne Putzmittel. Ihre Abschminkpads sind aus Stoff und damit wiederverwendbar. Weniger und dafür bewusster zu konsumieren, das ist das Ziel – auch in der Freizeit: Unter der Woche bleibt der Fernseher aus. So ist Zeit zum Spielen, Lesen oder für andere Dinge, die Annika und ihre ­Familie wirklich glücklich machen. 

Annikas Tipps für eine nachhaltige Lebensweise