Frau Bus fährt Bus
Bequemer geht es nicht: Anja Bus läuft morgens von zu Hause aus 300 Meter bis zur nächsten Haltestelle, steigt in den Bus und nach rund 35-minütiger Fahrt direkt vor ihrem Arbeitsplatz wieder aus. „Ich stolpere hinaus und bin auf der Arbeit“, scherzt die Mitarbeiterin des Servicecenters der Stadtwerke Düren. „Noch näher wäre es nur, wenn die Haltestelle direkt im Büro stünde.“ Trotzdem hat die Kundenberaterin einige Zeit gewartet mit dem Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. „8,40 Euro für die einfache Fahrt zur Arbeit war mir zu teuer, obwohl ich gern schon früher auf den Bus umgestiegen wäre – als Vorbild für die Kinder und aus ökologischen Gründen“, erklärt sie. Die 22 Kilometer von ihrem Heimatort bis in die Dürener City legte Anja Bus daher bisher immer mit dem Auto zurück. Mit dem Jobticket-Angebot ihres Arbeitgebers, den Stadtwerken Düren, hat sich das geändert.
Gut gelaunt zur Arbeit
Für nur 34,30 Euro im Monat fährt Anja Bus nun zweimal in der Woche bis zum Kaiserplatz und zurück. Die restlichen Tage arbeitet sie im Homeoffice. Durch die Gleitzeit, die ihr die SWD einräumen, gerät sie auch nicht in Stress, wenn der Bus mal nicht pünktlich ist oder aufgrund einer Baustellenumfahrung später kommt. „Aber das kam bisher selten vor“, erzählt sie. „Nur einmal ist ein Bus ganz ausgefallen.“ Natürlich ist der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel auch mit ein wenig innerer Umstellung verbunden: „Ich kann nicht immer losfahren, wenn ich es möchte. Bei uns im Ort fährt der Bus nur einmal in der Stunde.“ Aber damit hat sich Anja Bus arrangiert. Sie genießt das Nichtstun während der Fahrt, schaut aus dem Fenster, beobachtet die Leute ... „Ich komme deutlich entspannter zu Hause an“, sagt sie. „Manchmal steige ich morgens auch eine Station früher aus und laufe den Rest der Strecke. Die frische Luft macht wach und ich erreiche gut gelaunt meinen Arbeitsplatz.“ Mit Lesen hat Anja es auch schon mal versucht: „Aber das kann ich nicht.“
Bei Ralph sprudelts
Auch Schifffahren ist drin
Einen weiteren Vorteil des Jobtickets weiß Anja Bus ganz besonders zu schätzen: Es gilt deutschlandweit an jedem Tag im Jahr für alle Busse, Straßen-, Stadt- und U-Bahnen sowie Nahverkehrszüge. „Neulich war ich mit meinem Mann in Hamburg. Und mit dem Jobticket konnte ich sogar die Fähre von der Elbphilharmonie bis zum Hafen nutzen“, ist Anja begeistert. Auch in Leipzig war das Paar schon. „Das ist so komfortabel: Man steigt einfach ein und muss sich keine Gedanken um sein Ticket machen – egal, wo man den ÖPNV nutzt“, schwärmt Anja. Das Auto will Anja Bus jetzt abschaffen, sie nutzt es kaum noch. „Höchstens, um die Kinder vom Bahnhof abzuholen, wenn sie spät abends von Freunden zurückkommen und kein Bus mehr fährt oder für Ziele, die mit dem Bus schlecht zu erreichen sind. Für Einkäufe nehme ich ohnehin immer das Fahrrad oder laufe zu Fuß.“ Ein Vorteil, wenn man so zentral wohnt. Weiter außerhalb kann das natürlich auch ganz anders aussehen.
Eine besondere Begebenheit weiß Anja Bus auch noch zu berichten: „Einmal habe ich einen Bus mit SWD-Werbung erwischt. Das war nett: Frau Bus fährt mit dem SWDBus zu ihrem Arbeitsplatz bei den SWD – ich fand das originell.“
Anjas Tipps für stressfreies Pendeln
- Wer die Möglichkeit hat, sollte seine Fahrtzeit so wählen, dass sie nicht in die Stoßzeiten von Schulen und Berufsverkehr fällt.
- Bewegung tut gut: Bei schönem Wetter einfach mal früher aussteigen und den Rest zu Fuß gehen.
- Die Fahrtzeit nutzen: ein Buch lesen, einen Podcast hören oder eine Fremdsprache lernen.