Veganer Hochgenuss

Seit 20 Jahren isst Andreas Schlößer von den SWD vegetarisch. Vor über eineinhalb Jahren hat er auf vegane Ernährung umgestellt. Über leckere Alternativen, den schwierigen Verzicht auf Käse und neu entdeckte Landesküchen.

Experimentierfreude wird bei Andreas Schlößer­ großgeschrieben. Der Referent für Projektmanagement und Koordination bei der SWD-Netztochter Leitungspartner hat Mitte 2020 beschlossen, sich vegan zu ernähren, also auf Nahrungsmittel tierischen Ursprungs zu verzichten. „Natürlich Schritt für Schritt. Da ich aber schon zwei Jahrzehnte lang Vegetarier war, fiel mir die Umstellung nicht so schwer“, blickt er zurück. „Obst und Gemüse sind ja von Haus aus vegan. Ich habe dann angefangen, Lebensmittel wie Eier oder Milch wegzulassen und war auch immer neugierig, Alternativen auszuprobieren“, erzählt der Kölner. An den veganen Leberwurst-Aufstrich kann sich ­Andreas noch gut erinnern. „Oder auch die vegane Bratwurst, die mir überhaupt nicht schmeckte“, lacht er über diese beiden kulinarischen Über­raschungen. „Aber so versucht man halt das ein oder andere, lässt es danach bleiben und probiert weiter.“ Zum Beispiel andere Landesküchen.  

Türkisch-orientalische Lieblingsspeisen 

Auf seiner veganen Entdeckungsreise hat Andreas Schlößer buchstäblich über den Tellerrand hinausgeschaut. „Ich kannte die türkisch-orientalische Küche schon von ein paar Restaurantbesuchen. Inzwischen habe ich einige Lieblingsessen, die ich auch selbst zu Hause koche.“ Zum Beispiel „Beyti Falafel“, in Teig eingerollte Bratlinge aus pürierten Kichererbsen oder Bohnen. „Seit meiner Ernährungsumstellung kaufe ich neben den bekannten Lebensmittelketten auch gern im türkischen Supermarkt ein. Dort finde ich immer eine Fülle an frischem Gemüse und Kräutern. Und die Preise stimmen auch.“  

Einblicke in Andreas Küche

Andreas Schlösser SWD

Frische Zutaten

Verschiedenes Gemüse, Kräuter, Gewürze und Hülsenfrüchte sind fester Bestandteil in Andreas Küche
Geschrotete Leinsamen

Geschrotete Leinsamen

Lassen sich gut mit etwas Wasser andicken bis die Konsistenz an Ei erinnert. Dann den Ei-Ersatz in den Teig geben. Er sorgt für die gleiche Bindung und ist dabei geschmacklich neutral.
Vegane Bolognese aus Linsen und Karotten

Vegane Bolognese aus Linsen und Karotten

Verfeinert mit Kräutern und Agavendicksaft. Optisch leicht zu verwechseln mit dem Original.

Die Zutatenliste abwandeln 

Zu Beginn der Ernährungsumstellung hat Andreas ­seinen Einkaufszettel angepasst. „Anfangs war das etwas aufwendig, ging dann aber schnell in Fleisch und Blut über.“ Vor allem, als er einen Grundstock an veganen Zutaten zu Hause hatte. Linsen, Bohnen, Kichererbsen, allerlei Gemüse und Kräuter dürfen in seiner Küche nicht fehlen. „Mit Couscous, Bulgur und Quinoa koche ich auch gern. Nudeln essen wir nach Lust und Laune.“ Seine Frau lebt nicht vegan, aber die beiden kochen immer zusammen. „Manchmal wandert dann auch mal ein Stückchen Käse in die Sauce, weil es aufgebraucht werden muss“, erzählt der 41-Jährige, „oder meine Frau ergänzt die Portion auf ihrem Teller einfach um eine Zutat, die ich bei mir weglasse. Das klappt total gut.“ Schwieriger dagegen ist für Andreas der generelle Verzicht auf Käse. „Den habe ich einfach immer gern gegessen.“ 

Bei Freunden oder im Restaurant 

„Wenn wir bei Bekannten eingeladen sind, ist das kein Problem. Und kommt doch die Gulaschsuppe auf den Tisch, weiß ich das meistens im Vorhinein, esse dann zu Hause oder bringe etwas mit.“ Im Restaurant fragt Andreas nach den Zutaten und bestellt, wenn die Antwort nicht ganz eindeutig ist, auch mal nur die Beilagen. „Ich finde immer etwas Leckeres. Für eine Großstadt würde ich mir aber schon mehr Auswahl wünschen.“ Verändert haben sich die Portionsgrößen, schließlich liegt jetzt Gemüse im Mittelpunkt. Um seinen Nährstoffbedarf zu decken, supplementiert Andreas Vitamin B 12 in Form von Tropfen, das der Mensch nur über tierische Lebensmittel in ausreichender Menge aufnehmen kann, und das wichtige Reaktionen im Körper steuert. „Ich lasse auch regelmäßig ein Blutbild machen. Das war immer unauffällig“, erzählt er. „Man merkt ja auch, wie man sich fühlt. Ich bin ein aktiver Mensch, fahre gern Fahrrad und bin viel unterwegs – natürlich meistens mit ein paar veganen Snacks im Rucksack.“ 

Andreas Tipps für eine nachhaltige Ernährung