SWD ziehen für 2022 Bilanz: Äußerst anspruchsvolles Jahr in Zeiten der Energiekrise
● Ergebnis: 198,3 Millionen Euro Umsatz, 3,0 Millionen Euro Überschuss
● 1.500 neue Kundinnen und Kunden vertrauen auf die SWD
● Größte Herausforderung der kommenden Jahre: Klimaneutralität
● Gaspreissenkung zum 1. August angekündigt
Düren, den 25. Mai 2023
Die Stadtwerke Düren (SWD) haben im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz in Höhe von 198,3 Millionen Euro (Vorjahr: 135,5 Millionen Euro) erzielt. Wesentlicher Grund für den gestiegenen Umsatz war die Preisentwicklung an den Energiemärkten. Der Jahresüberschuss betrug, wie im Vorjahr, 3,0 Millionen Euro. Die Ausschüttungen an die Stadt Düren durch Steuern, Konzessionsabgaben und Gewinnausschüttungen lagen bei 6,2 Millionen Euro (Vorjahr: 7,1 Millionen Euro).
„In Krisenzeiten brauchen die Menschen Partner, auf die sie sich immer zu 100% verlassen können. Die SWD-Gruppe ist einer dieser Partner“, sagt Heinrich Klocke, Geschäftsführer der Stadtwerke Düren und verweist damit auf über 1.500 neue Strom- und Gaskunden, die die SWD im Jahr 2022 neu für sich gewinnen konnten. „Ob es Corona war, die Pleite einiger Billiganbieter zum Jahreswechsel 21/22, Dezemberhilfen, Strompreisbremsen oder der jetzt anstehende große Kraftakt hin zur Klimaneutralität: Wir übernehmen Verantwortung und das wissen die Dürener:innen offensichtlich zu schätzen.“ Dass zur Bewältigung der großen Themen des Jahres 2022 vor allem die rund 250 Mitarbeiter:innen ihren Beitrag geleistet haben, hebt Klocke ebenso hervor: „Wir haben im vergangenen Jahr ca. 500.000 Schreiben, z.B. mit Informationen rund um die Energiekriese, an unsere Kundschaft verschickt, 50 Prozent mehr Anrufe von Kund:innen bearbeitet und neue Gesetze mit unseren IT-Partnern so schnell und kundenfreundlich wie möglich umgesetzt – was die Kolleg:innen da geleistet haben, verdient Anerkennung.“ Danken wolle der Geschäftsführer der SWD in diesem Zusammenhang aber auch den Kund:innen selbst für ihre Geduld und Nachsicht, wenn eine Rückmeldung oder Abrechnung mal länger gedauert habe. Nun, so ist man sich bei der SWD-Gruppe sicher, seien aber viele Umstellungen erledigt, Rückstände aufgeholt und man könne sich den anspruchsvollen Themen der Zukunft widmen. Zudem hatten es die Dürener:innen geschafft, im vergangenen Winter ihren Erdgasverbrauch um rund 20% zu senken und so einen großen Beitrag zur Versorgungssicherheit zu leisten.
Einordnung der Geschäftszahlen
„Die Energiebranche hatte im Jahr 2022 mit enormen Herausforderungen zu kämpfen. Neben der Sicherstellung der Energieversorgung musste insbesondere vertrieblich mit der äußerst intensiven Energiemarktkrise umgegangen werden“, fasst Klocke die Entwicklung im vergangenen Jahr zusammen. Die Energiepreise hatten an der Börse einen geradezu dramatischen Verlauf und erreichten Rekordhöhen. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnten die SWD ihr Jahresergebnis auf Vorjahresniveau halten, so Klocke weiter. „Das Jahr 2022 war zweifellos eine große Herausforderung für die gesamte Energiebranche. Wir sind jedoch stolz darauf, dass wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ein befriedigendes Ergebnis erzielen konnten“, kommentiert der SWD-Geschäftsführer.
Herausforderung Klimaneutralität: Verantwortung übernehmen
Als größtes Thema sieht die SWD-Gruppe für die kommenden Jahre das Ziel der Bundesregierung, Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. „Das Osterpaket 2022 der Bundesregierung, das eine Vielzahl an neuen Gesetzen und damit verbundenen Zielen für den Ausbau erneuerbarer Energien mit sich gebracht hat, wird unser Handeln in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen“, sagt Cord Meyer, Geschäftsführer des Netzbetreibers und der SWD-Tochter Leitungspartner GmbH. Eine Herausforderung, der sich die SWD-Gruppe gerne stellt: „Wer, wenn nicht wir?“ lautet der Tenor. Die Ziele im Osterpaket bzw. des Koalitionsvertrages sind unter anderem die Umstellung auf 80% erneuerbare Energiequellen in der Stromerzeugung und 50% Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energien bis 2030 sowie Klimaneutralität bis 2045.
Herausforderung Klimaneutralität: Quantifizierung
Aus diesem Grund hat die SWD-Gruppe 2022 damit begonnen, die Tragweite dieser Entscheidung auf Düren, die Bürger:innen, die Netze und das Unternehmen selbst als wichtigsten Energielieferanten verstehen. „Denn als ersten Schritt mussten wir zunächst einordnen: Was bedeutet das eigentlich für uns hier in Düren?“, so Meyer weiter und nennt einige Zahlen:
- Heute fahren in der Stadt Düren rund 1.500 Elektrofahrzeuge. Im Jahr 2035 müssen es fünfzehn Mal so viele sein.
- Auf Dürener Dächern befinden sich aktuell rund 1.500 Solaranlagen. Bis 2035 werden es mehr als 6.000 sein.
- Hinzu kommt der starke Zuwachs an elektrisch betriebenen Wärmepumpen.
- Diese Entwicklungen stellen zukünftig extrem hohe Anforderungen an die Stromverteilungsnetze der Leitungspartner GmbH. Die Herausforderung dabei ist, zu bewerten, wo und wann entsprechende Netzverstärkungsmaßnahmen notwendig sind. Klar ist schon jetzt: Die Investitionen in die Stromnetze werden stark ansteigen.
Herausforderung Klimaneutralität: Mobilitätswende in Düren
Die Mobilitätswende hin zu mehr Elektromobilität fördern die SWD seit vielen Jahren durch den Ausbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur – zum Teil in Zusammenarbeit mit der Stadt Düren. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit hat der Energieversorger im vergangenen Jahr 20 öffentliche Ladestationen im gesamten Stadtgebiet installiert. Für 2023 sind zehn weitere Ladesäulen an bereits heute stark frequentierten Standorten in Planung. Darüber hinaus werden die SWD sechs weitere Ladepunkte in Eigenregie am Hoeschplatz installieren. Diese Parkplätze und Ladesäulen werden barrierefrei ausgeführt und sind so als Teil des Inklusionsgedankens für alle E-Mobilisten zugänglich.
Den Zugang zu den SWD-Ladestationen und dem deutschlandweiten Netz aus circa 80.000 Ladepunkten, die SWD-Kunden mitnutzen können, hat der Energieversorger ebenfalls erleichtert: “Künftig wird kein individueller Autostrom-Vertrag mehr benötigt – die Ladekarte oder App zur Authentifizierung an einer Säule ist Teil der Standardtarife der Stadtwerke Düren. An den SWD Ladepunkten kostet das Laden dann genau so viel wie zuhause, an fremden Ladesäulen fallen Zusatzkosten an.”, betont Ingo Vosen, Vertriebsleiter der Stadtwerke Düren.
Herausforderung Klimaneutralität: Moderne Wärmekonzepte
Beim Thema Hauswärme haben die SWD 2022 ihr Beratungs- und Produktportfolio mit den Produkten SWD HausWärme und SWD WohnWärme auf Wärmepumpen fokussiert. „Die technische Entwicklung der Wärmepumpe ist so weit vorangekommen, dass die Anlagen heute in deutlich mehr Immobilien funktionieren, als viele Menschen häufig annehmen“, so Ingo Vosen. Deswegen haben die SWD in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft einen Wärmepumpencheck entwickelt. Damit können die Dürener:innen auf der Internetseite der Stadtwerke Düren einen ersten Check selbst durchführen, um herauszufinden, ob die eigene Immobilie für eine Wärmepumpe geeignet ist. Das Interesse ist bereits sehr groß: 2022 wurde der Check bereits mehr als 1.000-mal durchgeführt. Wer sich für dieses Wärmekonzept entscheidet, für den haben die SWD ein sogenanntes Contractingmodell im Angebot, mit dem die Kund:innen ganz ohne eigene Investitionskosten eine neue Wärmepumpe erhalten. Die Investitionskosten übernehmen die SWD, dafür verpflichten sich die Kunden für eine längere Vertragslaufzeit.
Im Quartiersprojekt „Heinrich-Dauer-Straße“ setzen die SWD auf ein anderes Konzept: Hier wurde 2022 ein Wärmenetz installiert, das die 30 Einfamilienhäuser und 15 Mehrfamilienhäuser aus einer zentralen Stelle mit Wärme versorgt. Der dort ebenso produzierte Strom wird ins Netz eingespeist. „Aktuell kommt hier ein Blockheizkraftwerk, welches auf Gas basiert, zum Einsatz.
Eine weitere Anlage zur Wärme- und Stromproduktion vor Ort haben die SWD im vergangenen Jahr im neuen Dürener Rurbad in Betrieb genommen: Hier sorgen zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) und ein zusätzlicher Gaskessel für genügend Energie zur Warmwasserproduktion. Der in den BHKW produzierte Strom wird zudem vollständig vor Ort verwendet, unter anderem für Pumpen, Elektrik, Beleuchtung und die Klimatisierung. „Die Energieproduktion vor Ort durch die zwei BHKW spart jährlich rund 76 Tonnen CO2 ein“, erläutert Heinrich Klocke den positiven Effekt für das Klima.
Perspektivisch lassen sich sowohl die Anlagen im Hallenbad, als auch die in den Wohnquartieren, in Zukunft auf eine klimaneutrale Lösung umstellen. Beim Objekt Heinrich-Dauer-Straße braucht zudem nur an einer Stelle eine zentrale Anlage modernisiert werden und nicht in jedem Gebäude einzeln“, erklärt Vertriebsleiter Ingo Vosen. Zudem wäre es ggf. auch möglich, umliegende Gebiete an das Wärmenetz anzuschließen. So könnten noch mehr Haushalte von der zentralen Wärmeproduktion profitieren.
Der Dürener Energieversorger ist sich sicher, dass es in Zukunft neben der Wärme-pumpe eine Vielzahl an anderen klimaneutralen Lösungen zur Wärmeversorgung von Gebäuden geben wird.
Herausforderung Klimaneutralität: Energie & Netzausbau
Mit einem ähnlichen Modell wie beim Thema Heizen treiben die SWD auch beim Thema Strom die Energiewende in Düren aktiv voran: Mieterstrom heißt das Angebot. Aktuell betreiben die SWD 15 solcher Anlagen, bis Ende 2023 soll sich der Bestand verdoppeln. Dabei installieren die SWD Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Mietshäusern und verkaufen diesen Solar-Strom dann an die Bewohner:innen zu einem günstigeren Preis. Scheint die Sonne mal nicht, erhalten die Mieter:innen wie gewohnt den CO2-neutralen Strom der SWD. Aus Erfahrung bisheriger Projekte wissen die SWD, dass sich so rund 50% des gesamten Strombedarfs eines Mietshauses durch Solarenergie decken lässt.
Eine der größten Herausforderungen sieht die SWD-Gruppe in Bezug auf das Thema Erneuerbare Energien beim Thema Netze: „Elektroautos und Wärmepumpen benötigen immer mehr Energie während Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen den Strom dezentral produzieren und einspeisen – auf beides sind klassische Stromnetze müssen mit dem Bedarf wachsen.“, erklärt Leitungspartner-Geschäftsführer Meyer. Ein weiteres Thema sind in diesem Zusammenhang die in Zukunft benötigten Energiespeicher, insbesondere für Solarstrom. Aktuell erarbeitet die SWD-Gruppe, Lösungen auf vielen verschiedenen Ebenen. Klar ist schon jetzt: Die Investitionen in den Netzausbau werden in den kommenden Jahren stark steigen müssen.
Wichtig ist den SWD in diesem Zusammenhang zu betonen, dass bei allen Überlegungen die Bürger:innen im Mittelpunkt stünden: „Wir sehen uns als regionaler Energieversorger in der Verantwortung, auch in Zukunft jedem eine weiterhin sichere Versorgung anzubieten“, bekräftigt Heinrich Klocke.
SWD-Gruppe als Arbeitgeber
Beim Thema Fachkräftemangel geben sich die SWD selbstbewusst: „Wer heute einen innovativen Arbeitsplatz sucht und den Klimaschutz selbst aktiv vorantreiben möchte, kommt an den SWD in der Region nicht vorbei“, sagt Heinrich Klocke. Denn in kaum einer anderen Branche würden so viele Fäden rund um die Themen Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz in Kombination mit Digitalisierung und neuen Technologien zusammenlaufen wie bei einem Energieversorger. Um dem Thema Fachkräftemangel entgegenzuwirken, bilden die SWD weiterhin selbst auf hohem Niveau aus. Das Recruiting für die neuen Auszubildenden übernehmen dabei die aktuellen Azubis selbst. Zwei Auszubildende haben im vergangenen Jahr ihre Abschlussprüfung bei den Stadtwerken Düren mit der Note 1 bestanden.
Versorgungssicherheit in den kommenden 12 Monaten
Für den kommenden Winter 2023/24 sehen die SWD die Versorgungssicherheit aus heutiger Sicht sichergestellt: „Die Gasspeicher sind bereits jetzt sehr gut gefüllt und wenn die Menschen weiterhin sorgsam mit ihrem Erdgasverbrauch umgehen, sehen wir aktuell keine Versorgungsengpässe auf uns zukommen“, der Leitungspartner-Geschäftsführer Cord Meyer. Gleiches gelte auch für die Wasserversorgung im Sommer, so Meyer weiter: Die Talsperren zeigen aktuell einen guten Füllstand.
SWD kündigen Preissenkung beim Erdgas an
Die Lage auf den Energiemärkten beruhigt sich und führt zu guten Nachrichten für die Erdgaskunden der Stadtwerke Düren GmbH: Das Unternehmen gab heute bekannt, dass ab dem 1. August eine Gaspreissenkung für viele Tarife in Düren und Merzenich gültig wird. So können sich Kunden in der Grundversorgung um eine Absenkung in Höhe von brutto 3,05 Cent pro Kilowattstunde freuen, was einer Preissenkung von rund 25 Prozent entspricht. Der Gaspreis in der Grundversorgung beträgt nun 11,25 Cent (brutto) pro kWh. Für ein durchschnittliches Ein- bis Zweifamilienhaus mit einem Gasverbrauch von ca. 18.000 Kilowattstunden p.a. ergibt sich dadurch eine jährliche Ersparnis in Höhe von über 500 Euro brutto.
Der neue Preis liegt unterhalb des festgelegten staatlichen Preisdeckels von 12 Cent pro Kilowattstunde. Damit stellen die SWD sicher, dass die Kund:innen von den aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt profitieren und gleichzeitig ihre Energiekosten senken können.
Über die Stadtwerke Düren
Mit Ökostrom und CO2-neutralem Erdgas setzen die Stadtwerke Düren GmbH (SWD) für ihre rund 60.000 Kunden aus Düren und der Gemeinde Merzenich ausschließlich auf umweltfreundliche Energie. Damit unterstreicht das Unternehmen sein Engagement bei den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Heute sind die Stadtwerke Düren ein ganzheitlicher Energiedienstleister, bei dem Umdenken ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie ist. Neben der zuverlässigen und nachhaltigen Versorgung mit Strom, Gas oder Wasser gestalten die SWD so dank zukunftsweisender Themen wie Photovoltaik, Wärme-Contracting oder E-Mobilität die Energiewende für die Menschen vor Ort aktiv mit.
Über die Beteiligungen an der Green GECCO GmbH & Co. KG sowie der Rurenergie GmbH unterstützen die Stadtwerke Düren zahlreiche Projekte rund um den Ausbau regenerativer Energien. Das Unternehmen ist zusammen mit 13 weiteren Energieversorgern Gründungsmitglied der Initiative Klimawerke. Ziel ist es, bis spätestens zum Jahr 2040 Klimaneutralität erreicht zu haben. Das Umweltmanagementsystem der SWD entspricht der international geltenden Umweltnorm DIN EN ISO 14001, zertifiziert durch den TÜV Nord. Das Unternehmen ist zudem TSM zertifiziert. Seit 2008 wurden die SWD bis einschließlich 2023 vom Energieverbraucherportal jährlich als „TOP-Lokalversorger“ ausgezeichnet, 2020 außerdem von FOCUS-MONEY als „TOP Stromversorger Region Düren“. Die hohe Servicequalität der SWD wird seit 2018 jährlich durch die imug-Auszeichnung „TOP-Performer“ untermauert.
Anteilseigner der SWD sind mehrheitlich die Stadt Düren sowie die zur E.ON gehörende Westenergie AG. Die SWD-Gruppe beschäftigt zusammen mit ihren Tochterunternehmen, der Leitungspartner GmbH und der Energie-Revolte GmbH, rund 254 Mitarbeiter, davon 16 Auszubildende.
Für Rückfragen:
Stadtwerke Düren GmbH
Jürgen Schulz
Leiter Unternehmenskommunikation
Tel. 02421 126-400
Fax. 02421 126-202
E-Mail: juergen.schulz@stadtwerke-dueren.de