Praxisbeispiel Wärmewende in Düren

Neue Wärmeanlage samt BHKW im Schenkel-Schoeller-Stift

Energiewende vor Ort gestalten

Normalerweise ist man im hohen Alter im Schenkel-Schoeller-Stift bestens aufgehoben. Nur für eines gilt das nicht: die Heizungsanlage. Die drei alten Gaskesselanlagen des Seniorenstifts haben ausgesorgt. Stattdessen kommen Wärme und Strom ab September 2020 aus einer Kombination von Blockheizkraftwerk (BHKW) und Spitzenlastkesseln. Hierdurch werden zukünftig nicht nur Kosten, sondern auch rund 190 t CO2/a im Vergleich zur bisherigen Energieversorgung eingespart. Es ist auch beispielhaft für den Wandel in der Energielandschaft, hin zu einer lokalen und zunehmend autarken Energieversorgung. Gleichzeitig tragen BHKWs zur Netzstabilität bei – ein wichtiger Faktor in einem Versorgungssystem mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien.

BHKW – Strom und Wärme aus einer Anlage

Es wird gebaggert und gebaut auf dem weitläufigen Parkgelände des Schenkel-Schoeller-Stifts in Düren/Niederau. Das Altenpflegeheim erhält einen zusätzlichen Neubau für Seniorenwohnungen. In diesem Zuge werden auch die drei Gasheizungen im bestehenden Gebäudekomplex ersetzt. Zukünftig werden die Gebäude auf dem Gelände über eine Heizzentrale und ein neues Wärmenetz versorgt. Dieses haben die Stadtwerke Düren quer durch den Park des Seniorenstifts verlegt und so die einzelnen Gebäude energetisch miteinander verbunden. Das BHKW erzeugt hierbei neben Wärme auch Strom, indem Gas in einem Motor verfeuert wird, um anschließend einen Generator anzutreiben. Dieser Strom wird dann zum überwiegenden Teil vor Ort genutzt. Hierdurch werden im Vergleich zum Netzbezug Verluste, die beim Stromtransport von Kraftwerken zu den Verbrauchern üblicherweise entstehen, minimiert.

Energiewende – effizient und umweltfreundlich mit einem BHKW

Insbesondere für Neubauten, wie beispielsweise das zusätzliche Gebäude des Schenkel-Schoeller-Stifts, stellt die Versorgung über das beschriebene Nahwärmesystem eine attraktive Lösung dar. Hierdurch können nämlich die gesetzlichen Anforderungen an die Qualität der Energieversorgung für Neubauten erfüllt werden. Dies liegt besonders darin begründet, dass durch die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme im BHKW ein deutlich höherer Brennstoffausnutzungsgrad erzielt wird als beim Einsatz einer konventionellen Heizungsanlage und Strombezug aus dem Netz der öffentlichen Versorgung. Diese effizientere Brennstoffausnutzung rentiert sich nach entsprechender Laufzeit nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch.

Trotz der Verwendung eines konventionellen Brennstoffes leistet das BHKW einen Beitrag zur Energiewende: Immer mehr Strom wird durch Erneuerbare-Energien-Anlagen, wie Solaranlagen und Windräder, in unser Stromnetz eingespeist. Das ist gut für die Umwelt. Für die Stromversorgung in Deutschland stellt dies jedoch auch eine immense Herausforderung dar. Denn Wind und Sonne speisen naturgemäß über einen längeren Zeitraum gesehen nicht mit konstanter Leistung in das Netz ein. So ist die Einspeisung von Solaranlagen und Windrädern in einer windstillen Winternacht beispielsweise sehr gering und an einem stürmischen Sommernachmittag hoch.

Aus der Volatilität der erneuerbaren Energien resultieren hohe temporäre und regionale Schwankungen im Stromnetz. Zusätzlich existieren bisher kaum Möglichkeiten, regional vorhandene überschüssige Energie zu speichern. Hier können BHKWs jedoch ein Teil zur Lösung des Problems beitragen. Denn diese lassen sich regeln und können so das Stromnetz entlasten. Andererseits können BHKWs Strom, der nicht direkt vor Ort verbraucht wird, direkt in das Stromnetz einspeisen. So sorgen BHKWs für Stabilität in intelligenten, lokalen Netzen mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien.

Betreutes Heizen im Schenkel-Schoeller-Stift

Ein ambitioniertes Projekt wie im Schenkel-Schoeller-Stift braucht eine detaillierte Planung. Das Stift kann sich trotzdem sorgenfrei auf die Betreuung der Bewohner konzentrieren – um das BHKW und das Nahwärmenetz kümmern sich die Stadtwerke Düren als Contracting-Partner. In diesem Modell übernehmen die SWD sowohl das Investitionsrisiko als auch die Koordination von Bauunternehmen während der Bauphase sowie die Wartungen während des Betriebs. Die ausgeprägte Betreuung schenkt der Anlage maximale Betriebseffizienz und ein langes Leben.

Wann und für wen lohnt sich ein BHKW?

Besonders interessant ist der Einsatz von einem BHKW dann, wenn neben einem hohen Strombedarf auch eine konstante Wärmenachfrage vorhanden ist. Gerade Altenheime und Krankenhäuser brauchen auch im Sommer Wärme für Pflege und Hygiene. Aber auch in bestimmten Gewerbeunternehmen, der Industrie oder Schwimmbädern herrscht ganzjährig eine konstante Wärmenachfrage, beispielsweise für Produktionsprozesse oder aber um das Beckenwasser auf Temperatur zu halten.

Als Stadtwerke Düren engagieren wir uns sowohl auf Investitions- als auch auf Forschungsebene für eine nachhaltige Energieversorgung. Unsere Experten beraten Sie dabei individuell und finden gemeinsam mit Ihnen eine effiziente und umweltfreundliche Lösung, passgenau zu Ihren Anforderungen. Ob sich auch in Ihrem Fall ein BHKW lohnen kann, berechnen wir gerne für Sie. Sprechen Sie uns an!