Day-Ahead-Umstellung auf 15-Minuten
Das sollten Sie wissen
Ab dem 30. September 2025 stellt die EPEX Spot die Day-Ahead-Auktion von einer stündlichen auf eine viertelstündliche Abwicklung um. Der Dynamische Tarif bleibt weiterhin verfügbar, wird künftig jedoch ebenfalls auf Basis der neuen viertelstündlichen Preisfindung berechnet. Daher könnte es in den nächsten Tagen zu Darstellungsfehlern im ServicePortal kommen.
Wie verändert sich die Preisbildung?
Mit der Einführung der Viertelstundenprodukte wird auch die Preisbildung feiner aufgelöst. Bisher wurden die Strompreise für ganze Stunden nach dem Prinzip des Market Clearing Price (MCP) ermittelt: Entscheidend war jeweils die teuerste Erzeugungseinheit, die zur Deckung des Bedarfs in dieser Stunde benötigt wurde.
Künftig gibt es vier Preisfindungen pro Stunde. Marktteilnehmer müssen also nicht mehr nur eine, sondern vier Prognosen erstellen. Dadurch können kurzfristige Schwankungen – etwa die typischen An- und Abfahrten („Rampen“) von Photovoltaikanlagen – bereits im Day-Ahead-Markt sichtbar werden. Das kann kurzfristig zu höherer Preisvolatilität führen.
Die Berechnung erfolgt weiterhin über einen europaweit einheitlichen Algorithmus, der alle Gebote von Börsen und Netzbetreibern in einem engen Zeitfenster verarbeitet und so eine effiziente und transparente Preisfindung sicherstellt. Ergebnisse wie Handelsmengen, Clearing-Preise und Energieaustausche werden unmittelbar an die Marktakteure zurückgemeldet.
Langfristig bringt die granularere Preisbildung neue Chancen: Sie ermöglicht eine genauere Steuerung des Strommarkts, schafft zusätzliche Handelsoptionen und erleichtert es flexiblen Verbrauchern und Erzeugern, ihre Anlagen optimal an kurzfristige Preisschwankungen anzupassen.